Rennberichte [Hockenheim Mot.GP Kurs]
8. Divinol-Cup-Weekend 2004

Das ganz große Finale

Gesamtsiege für Chikhani und Horn …
                …aber beide Titel für Mirko Lubner

Rennen 1

23.10.04, Hockenheim

Absolute Hochstimmung am Ende der Divinol-Cup-Saison 04 in Hockenheim. Chikhani vor Düchting bzw. Düchting vor Chikhani in den beiden Trainingssitzungen vom Freitag bei herrlichem Herbstwetter auf dem Motorrad-GP-Kurs. Bereits da deutete sich an das alle Starter noch mal versuchen würden einen starken Saisonabschluss in den Asphalt von Hockenheim hämmern zu wollen. Versöhnlicher Saisonausklang, Pustekuchen. Jeder schien alles zu geben. Und das bereits im Training bei absolut voller Besetzung. 50 Starter waren auf dem Motorrad GP-Kurs laut Protokoll zugelassen. 50 Herrschaften traten letztendlich an. "Leider musste ich einigen guten alten Freunden des Cups doch noch absagen", so der sichtlich betrübte Promoter Gerd Hoffmann. "Ich bin weiterhin bemüht jedem Fahrer in unserer Serie einen Startplatz zu verschaffen".

Trainingsstress

Die erste Reihe rissen sich die beide hochmotivierten Herren Chikhani und Düchting mit je einer Pole unter den berühmten Nagel. Das man im Divinol-Cup als Quereinsteiger beste Chancen hat bewies der Neckarsulmer Reifenhändler Jürgen Bender eindrucksvoll. Er sicherte sich genau wie Olaf Pleuger eine Klassenpole in der KL7. Stefan Rekopf, Martin Zondler und Mirko Lubner ließen in den Klassen 6, 5 und 3 nichts anbrennen. "Lubi" Lubner der einstige Juniorengewichtheber gedachte hier schließlich einen oder 2 Titel im "Reißen", "Stemmen" oder "Stoßen", egal wie, holen zu wollen. Aber dazu später mehr. Klassenpole holten sich auch Dr. Josef Gerold und Jens Hildebrand auf ihrem M3. Fabian Brameier stellte seinen Cup-Fiesta zweimal auf die KL2-Pole. In der KL1 tobten die üblichen Verdächtigen vorne weg. Ich Hockenheim sicherten sich die Rivalen der Rennbahn, Lothar Moll und Henning Pape je eine Klassenpole.

Touchieren = verlieren?

Rennen 1 gewann Chaouki Chikhani vor Teameigner Thomas Probst, dem frischgebackenen Formel-Ford-2000-Classic-Champion Jaap Bartels (NL), Kurt Distler (BMW-Alpina) und Michael Düchting. Der strahlende niederländische Chef von Basan meinte, "Du siehst ich komme auch mit einem Dach über dem Kopf sehr gut zurecht". Jaap und sein Bruder sind äußerst erfahrene Formelpiloten. Hier pilotierte der Niederländer einen Probst-GT2. Dem Kampf an der Spitze der gute Michael Düchting fiel bereits in der ersten Kurve nach dem Start zum Opfer. "Chiki" und ich haben uns berührt", so sein Kommentar. Michael musste mit seinem giftgrünen DonkiAudi so praktisch wieder von ganz hinten anfangen zu fighten. Das machte er auch ganz gut. Am Ende landete er im Feld der 50 Starter auf einem beachtlichen 5. Gesamtrang. Die Kollegen Lubner und Horn punkteten nicht. Zondler atmete nach dem Rennen tief durch. Das große Rechnen begann. Jeder mögliche Zehntel Punkt wurde kalkuliert. Alte Ergebnisse wurden nachgerechnet. "Da kamen urplötzlich von mehreren Seiten Fragen zum Wertungssystem hoch", so der Vater des neuen Punksystems Reinhold Uhrmacher amüsiert. Der Graben-Neudorfer Lokalmatador und Huyndaihändler witterte plötzlich Morgenluft. Was könnte in der überraschend veränderten Situation noch gehen? Im Verfolgerfeld begeisterten mitreißende Klassenfights über die volle Distanz. Pleuger, Herlitschka, Dechent und Bender bildeten den KL7-D-Zug. Dahinter hielt Stefan Rekopf den KL6-Primus Jo Kreuer und Günter Haija, Deutschlands schnellstem Gutachter, auf Distanz. Filmemacher Dr. Nielebock, Pierre von Mentlen und Exchampion Sickinger fochten ihr Duell aus. In den weiteren Klassen hielten sich Jaromir Jirik (MC), Roy Wunderlich, Martin Zondler und Dr. Josef Gerold die Gegner mit Erfolg vom Leib. Divinol-Heimkehrer "DOK" Gerold musste hart fighten. Nur 0,7sec hinter ihm ging der schnelle Dresdener Jens Smollich durchs Ziel. Die KL1 präsentierte ein Treppchen mit denen die auch die 3 Musketiere des Divinol-Cups genannt werden. Zu den ewigen Rivalen der Rennbahn Moll und Pape gesellte sich, fast wie inszeniert, diesmal Wolfgang Wintergerst dazu.


Rennen 2

Sieg, + Salto nach schnellster Rennrunde

Knisternde Spannung vor dem zweiten Rennen. Tabellenführer Lubner (Opel-H2L), Verfolger Horn (Porsche GT2) oder wenn beide patzen würden doch noch Audi TT-Ass Zondler als Titelgewinner im Divinol- u. cargraphic-Hockenheim-Cup?
Dann der Start zum 2. Rennen. Chikhani und Düchting touchierten in der ersten Kurve kräftig. Der Libanese fing seinen GT2 gekonnt ab und entschwand den verblüfften Verfolgern die vom Gas gegangen waren. Düchting warf die Aktion ans Ende des 50(!) Wagenfeldes zurück. Probst, Horn, Bartels und Distler gewannen schnell wieder Anschluss an die Spitze. Dann die verhängnisvolle Runde 4. Im Linksknick nach der Sachskurve überrundete Chikhani den Lada von Tobias Müller. Beide touchierten recht heftig. Chikhani konnte seinen Orangeschwarzen GT2 nicht mehr abfangen. Der Asphalt ging ihm blitzartig aus. Das Auto grub sich quer ins Erdreich ein und überschlug sich mehrfach nach rechts in der Luft. Streckensprecher Klaus Lambert stockte der Atem als er die Aktion am Bildschirm eingeblendet bekam. Zum Glück landete der Porsche wieder auf den Rädern. Draußen auf der Presseplattform erstarte Serien-promoter Hoffmann beim Anblick des Unfalls wie zu einer Säule. Chaouki Chikhani gelang es sich schnell aus dem Wrack zu befreien. Er hob die Arme. Seht her Freunde ich bin OK. Das Signal des beliebten Piloten kam rüber. Zuschauer, Fans, Freunde und Mitstreiter waren beruhigt. Vor dem Unfall gelang es Chikhani noch die schnellste Runde in den Asphalt zu hämmern. "Sieg - mein 7. bisher im Divinol-Cup - Salto und dann noch die schnellste Runde und dann das", er schüttelte am Ende glücklich darüber unverletzt geblieben zu sein den Kopf und ging zu seinem Team.
Beide Titel gingen an Mirko Lubner aus Hoyerswerda. Lubner Senior marschierte entspannt und doch freudig emotionsgeladen in die Box. Der Junge hatte es im "Reißen" - um bei der Sprache der Gewichtheber zu bleiben - auf den allerletzten Drücker geschafft. 29,1sec waren er und Jaromir Jiric nach Klaus Horns Zieldurchfahrt allein mit dem Problem "Titelfight" auf dem Hockenheimer Asphalt unterwegs. Weder Lubner noch Horn oder Zondler hatten den Titelgewinn an diesem Tag ganz allein in der Hand. Alle 3 Piloten gewannen ihre Klasse. Aber Lubner und Horn hatten ihre Verfolger bis ins Ziel bedrohlich im Genick. Jaromir Jiric ging in den letzten Runden nicht nur in der Sachskurve regelmäßig neben Lubner um die Klasse H-2L doch noch selbst zu gewinnen. "Mir fehlen rund 50 PS. Aber nach viel Feinarbeit in der Abstimmung und frischen Reifen konnte ich Mirko im ersten Lauf durchaus packen", so der Nationaltrainer verschiedener Tschechischer Sportgrößen überzeugend. 0,2sec fehlten Jiric am Ende zum 2. Klassensieg an diesem Tag in Hockenheim. Aber 0,2sec reichten Mirko Lubner um am Ende der 15. Divinol-Cupsaison den Titel und den cargraphic-Hockenheim-Cup mit ins heimische Sachsen nehmen zu können. Der Gewinn zweier Titel an einem Renntag war neu im Divinol-Cup. Mirko Lubner ist auch der erste Titelträger aus den neuen Bundesländern. Jens Smollich gelang zuvor bereits der Vizetitel.
Klaus Horn musste sich im Kampf um den Gesamtsieg mit allen Mitteln gegen Donkervoort-Audi-Ass Düchting zur Wehr setzen. "Ich wollte nach dem Crash mit Chikhani im ersten Rennen nicht erneut alles auf eine Karte setzen, Aber Klaus hätte bei diesem Rennen auch keinen Fehler begehen dürfen. Denn dann hätte ich ihn noch packen können", so Düchting. Mit seinem Sieg hatte Horn bis zur Zieldurchfahrt alles richtig gemacht was in seinen Händen lag. Für Klaus Horn dauerte das Zittern um den Titel nach der Zieldurchfahrt aber noch einmal lange 29,1 sec. Erst da war endgültig sicher dass es Jiric nicht gelungen war Lubner noch niederzuringen. Weitere Klassensiege holten sich Lothar Moll, Henning Pape, Fabian Brameier, , Martin Zondler, Olaf Pleuger, Roy Wunderlich, Stefan Rekopf, und Dr. Jaromir Jirik (MC). Eine extrem spannende Divinol-Cupsaison mit einem Finale das den Rennsportfans nichts schuldig blieb ist zuende.
"Wir haben 2004 viel gelernt. 2005 werden einige Erkenntnisse in die 16 Divinol-Cupsaison, die UHS-EM, die cargraphic-Hockenheim-Cup und den Winter-Cup einfließen", so Promoter Hoffmann.
Die Divinol-Cupsaison ist bekanntlich seit 2002 nie zuende. Ein Titel ist immer offen. Denn es gibt ja seit 3 Jahren einen Divinol-Winter-Cup. Der besteht aus 3 Rennen. Jeweils den beiden letzten Wettbewerben der ausklingenden Saison in Hockenheim und dem ersten Lauf der neuen Rennsaison. Auch dieses Rennen fand bisher in Hockenheim statt. Den Divinol-Winter-Cup gewannen bisher Willi Herold (Audi-Quattro) und Klaus Horn (Porsche 993 GT2) Bei der Saisoneröffnung 2005 wird es also gleich den ersten Titel in der Divinol-Cup-Meisterschaftspaket geben.
Den 3. Divinol-Winter-Cup-Gewinner 2004/2005

HTS Es gab und gibt noch viele Geschichten von und über den Divinol-Cup.
Wir werden im Winter in den News über all die Dinge berichten die wichtig sind, oder interessant oder auch als Information für die neue Saison dienen.
Schaut also einfach mal rein bei… www.uhsport.de .